Wintersturm "Friederike" beschäftigt Feuerwehr stark
Das bereits im Vorfeld als orkanartiger Sturm angekündigte Wetterereignis "Friederike" hielt auch die Feuerwehr Dobitschen am 18.01.2018 in Atem. Insgesamt wurden neun Einsatzstellen in Dobitschen und Lumpzig abgearbeitet. Der Einsatz der Kräfte zog sich vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden hin. Durch die Stromabschaltung, die fast die gesamte Gemeinde betraf, wurde auch die Sirenenanlage außer Betrieb gesetzt. Auch aus diesem Grund entschied man sich, das Gerätehaus dauerhaft zu besetzen, bis der Wind merklich nachlässt. Insgesamt waren neun Einsatzstellen abzuarbeiten.
Leider verursachte der Sturm auch bei der Feuerwehr Dobitschen Sachschäden. So fiel ein Ast auf die Windschutzscheibe des Kleinalarmfahrzeuges und beschädigte diese schwer.
Bewährt haben sich an diesem Abend im Übrigen auch die neuesten Anschaffungen des Feuerwehrvereins. Sei es bei der Versorgung der Einsatzkräfte, bei akkubetriebenen Lichtquellen oder den neuen LED-Scheinwerfern auf dem Lichtmast des Löschgruppenfahrzeuges.
In Altenburg wurden Windgeschwindigkeiten bis 143 km/h gemessen und nach Auskunft der Rettungsleitstelle wurden 137 Ereignisse registriert, die auf den Sturm zurück zu führen waren. Nicht dabei sind hier die unzähligen Einsätze, die die Feuerwehren in Eigenregie abgearbeitet haben.
Sturm Friederike - Viele Schäden im Landkreis/Landrätin dankt Einsatzkräften
Altenburg. Die Kreisverwaltung hat heute Morgen eine erste Bilanz nach dem gestrigen Durchzug des Sturms „Friederike“ gezogen. Wie Kreisbrandinspektor Uwe Engert mitteilte, waren alle Feuerwehren des Landkreises im Einsatz und rückten mindestens 137 Mal aus. Die Zahl dürfte jedoch höher liegen, denn noch nicht alle Einsätze waren heute Morgen abgeschlossen und gemeldet. Nach bisherigen Erkenntnissen hat es im Altenburger Land keine Personenschäden gegeben. Die Sachschäden jedoch werden nach ersten finanziellen Einschätzungen in die Millionen gehen. Einen Schadenschwerpunkt gab es im Landkreis nicht; die Schäden sind auf das gesamte Altenburger Land verteilt – hauptsächlich sind das abgedeckte und beschädigte Dächer, weitere Schäden an Gebäuden sowie unwahrscheinlich viele gebrochene Bäume, die Straßen, Gleise, Stromleitungen und Telefonleitungen beschädigt haben.
Auch an den landkreiseigenen Gebäuden entstanden erhebliche Schäden. So sind Schäden an fast allen Schulen (in Trägerschaft des Landkreises) entstanden – auch hier vorwiegend an den Dächern sowie durch umgestürzte Bäume. In Mitleidenschaft gezogen wurde auch die historische Burg Posterstein; hier fielen Ziegel vom Dach. Einen Großschaden gibt es am Verwaltungsgebäude des Landratsamtes in der Schmöllner Karl-Marx-Straße, in dem das Bauamt untergebracht ist. Hier wurde das Dach komplett abdeckt; durch das Herabstürzen des Daches wurden parkende Autos beschädigt. Auch an den Altenburger Verwaltungsgebäuden Lindenaustraße 9, Lindenaustraße 10 und Lutherstraße 1 gibt es Schäden an den Dächern.
Landrätin Michaele Sojka weilte bis zum gestrigen Abend im Landratsamt, um die Lage gemeinsam mit dem Leiter des Katastrophenschutzstabes des Landkreises Ronny Thieme zu beobachten und zu besprechen. Um 16.05 Uhr wurde vorsorglich Katastrophenschutzstabsvoralarm ausglöst, der heute Morgen um 7.30 Uhr wieder aufgehoben wurde. Landrätin Michaele Sojka sagte heute Morgen: „Der Sturm hat unseren Landkreis voll erwischt. Es war der schlimmste Orkan seit zehn Jahren. Es grenzt an ein Wunder, dass keine Menschen ersthaft zu Schaden gekommen sind, jedoch sind die Sachschäden in weiten Teilen des Landkreises erheblich; sie zu beseitigen und wieder aufzuräumen, wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Einen großen Dank richte ich an alle Kräfte, die seit gestern Nachmittag im Einsatz waren und zum Teil noch immer im Dienst sind - alle Feuerwehren des Landkreises sowie sehr viele weitere Helfer und Retter. Sie alle befanden sich während ihrer Einsätze in Lebensgefahr und ich bin unendlich froh, dass alle gesund geblieben sind. Als Thüringer sind unsere Gedanken bei dem jungen Feuerwehrmann aus Bad Salzungen, der während seines Einsatzes ums Leben kam, sowie bei seinem schwer verletzten Kameraden.“