"Berlin, Berlin ... wir fahren nach Berlin!"
Im Normalfall wird dieser Ausruf eher im Zusammenhang mit einer populären Ballsportart geäußert. Am letzten Oktoberwochenende 2017 konnte man dieses Thema aber auch hervorragend auf die Feuerwehr Dobitschen anwenden. Mit 15 Mitgliedern der Einsatzabteilung, des Feuerwehrvereins und externen Gästen fand eine dreitägige Fortbildungsreise in die Bundeshauptstadt statt. "Cheforganisator" Stefan Wohlfahrt hatte sich im Zusammenspiel mit einem inzwischen pensionierten Berliner Feuerwehrbeamten ein hochinteressantes Programm überlegt.
Nach der Ankunft und Zimmerbezug am Freitag, nutzte man die Gelegenheit bei einem gemeinsamen Abendessen in der Unterkunft "Casa Chabeli" die Planungen für das anstehende Wochenende durchzusprechen, da das Programm einen frühen Start am Samstag erforderte. Zuerst ging es zum "Technischen Dienst I - Charlottenburg Nord" der Berliner Feuerwehr. Dabei handelt es sich neben Werkstätten vor allem um so etwas wie die Spezialeinheiten der Hauptstadtbrandschützer. So ist es auch erklärbar, dass die Mannschaftstransportfahrzeuge dort die Dimensionen eines Linienbusses erreichen und neben Teleskopmast, Feuerwehrkran oder Gerätewagen-Wasserrettung eine Vielzahl unterschiedlicher Sonderfahrzeuge stationiert sind. Die gut 2,5-stündige Führung, die neben reinen Informationen auch allerlei Anekdoten des Feuerwehralltages in einer Weltmetropole enthielt, war nicht lang genug um alle Fahrzeuge des "TD 1" zu besichtigen. Bereitwillig beantwortete der Beamte die Fragen der Teilnehmer. Anschließend fuhr man zur Feuerwache "Spandau Süd". Dort stellt die Stationierung der beiden Feuerlöschboote eine Besonderheit dar. Auch dort gewährten die Verantwortlichen Einblicke bis ins Herzstück "unter Deck". Neben vielen Informationen hielten die Hausherren aber auch mit kritischen Einblicken nicht hinterm Berg, was das Feuerwehrleben in einer Stadt, die sich selbst als "Arm aber Sexy" beschreibt, betrifft.
Nach einer kurzen Mittagspause begaben sich die Teilnehmer in die beeindruckenden "Berliner Unterwelten". Bei der Tour "Vom Flakturm zum Trümmerberg" konnte man durchweg in beeindruckte Gesichter schauen, zu welchen baulichen Leistungen man in der Hauptstadt binnen eines halben Jahres inklusive Planung einst im Stande war, wenn es um Flugverkehr im weitesten Sinne ging.
Der Sonntag Vormittag war auf Einladung des MdB Volkmar Vogel einem Besuch im Deutschen Bundestag vorbehalten. Auf eine gut 40minütigen und kurzweiligen Vortrag auf den Besuchertribünen des Plenarsaals folgte die Besichtigung der Reichstagskuppel mit dem Ausblick auf das gesamte Regierungsviertel der Hauptstadt und weit darüber hinaus.
Eine amüsante Anekdote lieferte das abschließende Mittagessen im Berliner Hauptbahnhof. Bedingt durch das Sturmtief "Herwart" kam der gesamte Bahnverkehr in Norddeutschland zum Erliegen. Einige der Vielen Gestrandeten verwechselten die Uniformierten der Feuerwehr Dobitschen mit Bahnmitarbeitern und so wurden diese um Informationen gebeten und dies, obwohl der "Fachkundigste" in Person des Bürgermeisters gar nicht dabei war.
Erschöpft aber tief beeindruckt trat man am Nachmittag die Rückreise an. An dieser Stelle erfolgt nochmals der herzliche Dank an die Nachbarfeuerwehr aus Lumpzig, die stellvertretend die Sturmschäden in der Gemeinde Dobitschen beseitigten.
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