Der Facebook-Post einer betroffenen Familie machte die Behörden auf die Situation erneut aufmerksam. Nach ziemlich genau 48 Stunden, in denen Teile des Mehnaer Ortsteils Rodameuschel ohne Strom waren und der Energieversorger keine belastbare Auskunft über die Wiederinbetriebnahme geben konnte, versuchte man eine für die betroffenen Haushalte eine erträgliche Situation zu schaffen. Die meisten Haushalte waren aufgrund winterlicher Temperaturen inzwischen ausgekühlt, sodass das oberste Ziel die Wiederinbetriebnahme der Heizungsanlagen und der Warmwasserbereitung war.
Nach telefonischen Machbarkeitsrecherchen entschied man sich, die Fachgruppe "Elektroversorgung" des THW (Ortsverband Altenburg) zu alarmieren. Mit deren Netzersatzanlage gelang es dann, die Haushalte mit Energie zu versorgen, um somit wenigstens die notwendigsten Verbraucher (Heizung, Kühl- und Gefrierschränke usw.) betreiben zu können. Der Einsatz dauerte dann knapp 20 Stunden, denn am Sonntag gelang es dem Energieversorger gegen 13:00 Uhr die Stromversorgung wieder herzustellen.
Die Aufgaben der FF Dobitschen beschränkten sich auf die Unterstützung des Einsatzleiters und die Koordination des Einsatzes vor Ort und im Vorfeld.
Orkan-Nachwehen: 200 Menschen im Altenburger Land tagelang ohne Strom
"[...] Anders sah es Samstagabend noch in Rodameuschel bei Dobitschen aus. Da saß die Hälfte des Dorfes weiter im Dunkeln und in der Kälte. Abhilfe für gut 30 Betroffene schuf der Ortsverband Altenburg vom Technischen Hilfswerk mit seiner Fachgruppe Elektroversorgung. Kurz nach 17 Uhr erhielten neun Helfer den Marschbefehl, um mit ihrer Netzersatzanlage für Strom in elf Haushalten zu sorgen. Vor allem, damit nach rund 50 Stunden Ausfall die Heizungen wieder laufen, so THW-Zugführer Maximilian Heidel.
Der Einsatz dauerte bis Sonntagnachmittag, weil der Strom über die normale Leitung erst 13.15 Uhr wieder floss. „Wir sind sehr dankbar für die Hilfe“, sagte Anja Uhlemann am Sonntagnachmittag. Zuvor seien die Temperaturen bei ihr und ihrem Nachbarn bis auf vier Grad Celsius gefallen, erzählte die Betroffene die zwischenzeitlich bei ihren Eltern unterkam. Die Sache mit dem THW habe Bürgermeister Jens Stallmann eingefädelt, nachdem die Schadenhotline von Mitnetz nicht erreichbar war. „Erst am Freitag um 22.30 Uhr hat der Netzbetreiber den Schaden überhaupt erst aufgenommen“, so Uhlemann, die dafür durchaus Verständnis hat. „Es war eine Naturkatastrophe.“ [...]"